Legenden des Alltags, große Träume und kleine Lügen, mitfühlend, nicht sentimental. Geschichten vom Erwachsenwerden, Geschichten über verpasste und ergriffene Gelegenheiten. Natürlich: die Liebe. Und: Wale beobachten.
Adam Burrows erzählt in seinen Liedern in poetischem Ton von uns. Von unseren Alltagsabenteuern und Alltagsenttäuschungen. Am Alltag ist nichts Negatives, im Alltag finden wir – hinsehen vorausgesetzt – Aufklärung, Gelegenheit zur Erkenntnis, zur Einsicht und … Umkehr?
Der Mann aus Nashville/Tennessee repräsentiert beste Singer-/Songwriter Tradition. Seine Miniaturen des wirklichen Lebens stellt er mit klarer Stimme in den Raum, immer darum bemüht, auch den non-native Speaker möglichst mitzunehmen, ihn teilhaben zu lassen an seiner lyrischen Sprache. Die Zuhörer lauschen gebannt – und sind dankbar, dass Adam die Themen seiner Songs, die Stories immer auch vorab erklärt.
Die Gitarre bleibt verhalten, leise, zurückgenommen. Ganz auf die Modellierung der Geschichten bedacht, weniger, die Stimme zu stützen. Sie erzählt ihren Teil, fügt eher Emotionen hinzu, nicht so sehr einfach nur Akkorde. So werden aus den Songs nicht nur durch die Texte Kleinodien, auch die Musik macht die Geschichten plastisch und im feinen Zusammenwirken von Text, Musik und Vortrag entsteht eine unverwechselbare Stimmung. Adam Burrows – ein in sich ruhender Poet, der laut sein nicht nötig hat, kommen die leisen Töne beim Zuhörer doch deutlich an.
Die Eis Kalte Schnauze als Kulturcafè
Zum ersten Mal ein Klappstuhlkonzert nicht in einem Wohnzimmer, sondern in der Eis Kalten Schnauze, das Eiscafe, das in Rissen nun sicher jeder kennt. Jetzt also auch als Kulturzentrum. Fadi Friek und Ingo Hagemann waren tolle Gastgeber und wann gibt es zum abendlichen Konzert so großartiges Eis? Fast fünfzig Gäste hatten sich angemeldet, das Cafe war gut gefüllt, viel mehr hätten es gar nicht sein dürfen. Beste Stimmung bei diesem ungewöhnlichen Konzert an ungewöhnlichem Ort – und kaum ist es vorbei, denken manche schon an die nächsten Gelegenheiten.
Und wichtig war natürlich auch, dass für den Verein „One Child one Instrument“ (http://www.onechildoneinstrument.de) eine ordentliche Unterstützung reinkam, um das aktuelle Projekt der Ausstattung eines Musikzimmers im Jugendzentrum in Nkwabeng/Ghana zu finanzieren. Auch Instrumente können gespendet werden.