Ein wunderbarer Abend

Da besteht kein Zweifel: dieser Abend hat allen gefallen. Am 30. Juni 2015, dem ersten richtig schönen Sommerabend des Jahres, fand das Erste Rissener Klappstuhlkonzert statt.  Felicitas und Martin Ulleweit haben die Zuhörer berührt und erreicht mit einem sehr gelungenen Programm, das Barockes (de Visée und Loeillet), Empfindsames (zwei Sonaten vom „Hamburger Bach“,  Carl Philip Emanuel), Romantisches (Onorato Costa) und Impressionistisches (Lieder von Fauré) verband.

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Felicitas und Martin Ulleweit konzertieren

Bezaubernde Flötentöne

Beeindruckend die stupende Flötentechnik bei den schwierigen und wahrhaft atemberaubenden Läufen in den Bach Sonaten; die Präzision in der Sonate des „Blockflötenpapstes“ Jean Baptiste Loeillet war mindestens genauso umwerfend. Dabei konterkariert der kristalline Klang von Martins Gitarre die ohne barocken Schwulst vorgetragenen Läufe von Felicitas. Und gerade in der intimen Atmosphäre des Wohnzimmers entsteht eine Unmittelbarkeit musikalischen Erlebens, die die individuellen Musiksprachen Bachs und Loeillets zur neuen Erfahrung macht.

Griechenland mon amour

Für alle neu und nie gehört „Souvenir d´Orient“ von Onorato Costa – ein Stück, das von den politischen Ereignissen eine ungeahnte Aktualität erfuhr. Und uns nachdrücklich daran erinnert, das Griechenland ganz zweifelsfrei Europa ist – als Kernstück unserer europäischen kulturellen Identität, wie als Bindeglied in andere Kulturräume. Martin Ulleweit hatte hier Gelegenheit, virtuos die Gitarre zum eigentlichen Soloinstrument zu machen und hat gezeigt, mit welcher Sicherheit man die doch so schwierige Gitarre spielen kann. Für mich als Amateurgitarrist natürlich sehr beeindruckend.

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Vor dem Konzert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„In dieser leichtlebigen Welt…“

…so eine Zeile aus Faurés „Adieu“, das – als vorweggenommene  Zugabe – auf die so ganz andere Kunstliedtradition Frankreichs hinweist. Das französische Kunstlied ist weniger pathetisch oder romantisch als das deutsche, dafür eleganter, meditativer, verspielter. Hier ist mehr reale Liebe, nicht so viel Schicksal.

Und mit diesem Klängen, diesen leichtblütigen Tönen wollten dann auch alle Gäste in den Garten, den Sommerabend genießen. Und das durfte  auch ausgiebig sein.

Auf ein nächstes Mal.

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Ohne Zweifel: Weißweinwetter. Auch ein Roter tut gut.
Neue und alte Bekannte
Neue und alte Bekannte
Rissener Prominenz
Ganz entspannte Rissenerinnen
Für alles war gesorgt.
Für alles war gesorgt.